An einem Tag kostet ein Flug noch ein Schnäppchen und am nächsten ist derselbe Sitzplatz plötzlich deutlich teurer. Ist Ihnen das auch schon mal passiert? Das lässt sich vor allem mit Angebot und Nachfrage erklären. Wenn viele Menschen zur gleichen Zeit fliegen wollen, steigen die Preise. In Ferienzeiten oder zu großen Veranstaltungen wie Festivals, Sportereignissen oder Messen zahlen Sie daher fast immer mehr.
Dahinter steckt ein schlaues Computersystem. Jede Airline arbeitet mit Algorithmen, die genau berechnen, wie viele Plätze zu welchem Preis verkauft werden. So entstehen auf einem Flug oft mehrere unterschiedliche Tarif, die davon abhängen, wann Sie buchen, wie lange Sie bleiben oder welche Extras Sie wählen. Dieses sogenannte Dynamic Pricing passt die Preise bis kurz vor Abflug laufend an. Sogenannte Revenue-Manager ergänzen das System dann noch mit Infos, die der Computer nicht kennt, beispielsweise wenn eine Messe am Zielort plötzlich für mehr Nachfrage sorgt.
Und aufgepasst: Billigflieger locken zwar mit extrem preiswerten Einstiegspreisen, doch für Gepäck, Sitzplatzwahl oder Umbuchungen zahlen Sie schnell drauf. Linien Airlines erscheinen auf den ersten Blick teurer, bieten Ihnen im Grundpreis aber oft mehr Komfort und Service an.
Der Zeitpunkt spielt durchaus eine Rolle, allerdings weniger deutlich, als viele annehmen. Unter der Woche sind Tickets im Schnitt etwas günstiger, weil Airlines hier weniger mit spontanen Urlaubsbuchungen rechnen. Am Wochenende steigen die Preise meist an, da viele Reisende dann nach Angeboten suchen.
Viele orientieren sich an der Faustregel, dass Flüge dienstags oder mittwochs etwas günstiger sein können. Der Preisunterschied ist allerdings gering und kein verlässlicher Grund, nur auf einen bestimmten Tag zu warten. Sinnvoller ist es, die Preise über einen längeren Zeitraum zu beobachten und sofort zuzuschlagen, sobald ein attraktives Angebot auftaucht. Am einfachsten gelingt Ihnen das mit einem Preisalarm, der Sie automatisch informiert, wenn die Kosten sinken.
Und auch die Art der Strecke hat einen Einfluss. Langstreckenflüge sind oft Monate im Voraus am günstigsten, während Kurzstrecken auch kurzfristig noch preiswert erhältlich sind. Dazu aber später noch mehr. Einen festen Tag, an dem Flüge immer am billigsten sind, gibt es daher nicht.
Rund um die Frage nach der günstigsten Uhrzeit tauchen viele Tipps im Netz auf. Oft heißt es, dass Tickets mitten in der Nacht besonders billig sind. Tatsächlich lässt sich das aber nicht verallgemeinern. Entscheidend ist nicht die Uhrzeit der Buchung, sondern eher, wie hoch die Nachfrage nach einem Flug gerade ist.
Anders sieht es bei den Abflugzeiten aus. Flüge, die sehr früh am Morgen oder spät in der Nacht starten, sind oft günstiger, weil weniger Menschen zu diesen Zeiten reisen möchten. Für viele ist es schlicht unbequem, um drei Uhr morgens am Flughafen zu stehen. Es macht daher Sinn, dass die Preise hier tendenziell niedriger liegen.
Der Zeitpunkt im Jahr hat einen großen Einfluss auf den Flugpreis. Besonders attraktiv sind Tickets in Monaten mit weniger Nachfrage wie Januar, Februar oder November. In diesen Phasen ist die Nachfrage gering und Airlines senken ihre Preise, um die Maschinen zu füllen.
Deutlich teurer wird es in der Hauptsaison. Während der Sommerferien, rund um Weihnachten und an Feiertagen steigen die Preise spürbar, weil viele Menschen gleichzeitig verreisen möchten. Wer sparen will, meidet solche Hochsaisonen am besten und plant seine Reise lieber unter der Woche oder außerhalb der typischen Ferienzeiten.
Natürlich hängt die ideale Buchungszeit auch vom Reiseziel ab. Für Fernstrecken nach Asien oder Südamerika gelten oft andere Preiszyklen als für europäische Kurztrips. Während Flüge in die Tropen im Herbst oder Frühjahr vergleichsweise günstig sind, lassen sich Städtereisen in Europa vor allem im Frühjahr oder Spätherbst preiswert realisieren. Wer flexibel bleibt und nicht an feste Ferien gebunden ist, hat deutlich bessere Chancen auf billige Flüge.
Bei Flügen innerhalb Deutschlands oder Europas lassen sich die besten Angebote oft ein bis drei Monate vor Abflug finden. Für internationale Strecken lohnt es sich aber, wenn Sie mit dem Planen früher beginnen. Hier liegt das optimale Zeitfenster grundsätzlich zwischen drei und sechs Monaten, da Airlines auf längeren Routen stärker mit Nachfrage und Kapazitäten kalkulieren.
Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen Billigfliegern und Linien Airlines. Bei billigen Anbietern werden die niedrigsten Einstiegspreise oft sehr früh freigeschaltet. Wer hier zu lange wartet, muss meist tiefer in die Tasche greifen. Bei klassischen Airlines dagegen entwickeln sich attraktive Tarife häufig erst, wenn die Auslastung absehbar ist.
Flüge müssen nicht immer teuer sein. Wenn Sie ein paar einfache Dinge beachten, dann können Sie sich bei der Buchung oft mehrere hundert Euro sparen. Wichtig ist vor allem, dass Sie flexibel bleiben und die Angebote nicht nur oberflächlich vergleichen.
Mit den folgenden Tipps erhöhen Sie Ihre Chancen auf einen wirklich guten Preis:
Noch ein Zusatztipp: Bei den meisten Airlines ist der Online-Check-in 24 Stunden vor Abflug kostenlos möglich. Wer erst am Flughafen eincheckt, riskiert bei manchen Anbietern wie Ryanair zusätzliche Gebühren.
Wenn Sie bezüglich Abflugort und Route flexibel sind, können Sie sich auch die Angebote von anderen Flughäfen in der Umgebung ansehen. Manchmal kostet der Start in einer benachbarten Stadt oder sogar im Nachbarland deutlich weniger als vom nächstgelegenen Flughafen.
Auch bei der Verbindung selbst lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Nonstop-Flüge sind praktisch, keine Frage. Aber oft auch die teuerste Option. Ein Flug mit Zwischenstopp dauert zwar länger, ist aber teilweise erheblich günstiger. Für längere Reisen kann es sich außerdem auszahlen, Tickets zu kombinieren, etwa einen preiswerten Zubringerflug und ein separates Langstreckenticket.
Sehr hilfreich ist dabei Google Flights. Dort können Sie ein Abflugdatum eingeben, ohne ein konkretes Ziel festzulegen. Auf der Karte sehen Sie sofort, wohin es an diesem Tag die besten Angebote gibt. So entdecken Sie nicht nur günstigere Verbindungen, sondern manchmal auch Reiseziele, die Sie vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatten.
Ein sehr niedriger Preis kann auf den ersten Blick durchaus verlockend wirken. Doch gerade bei Flugportalen im Internet lohnt sich ein genauer (und sogar skeptischer) Blick. Seiten mit vielen negativen Bewertungen oder auffällig attraktiven Angeboten sind in der Regel kein guter Ort, um Tickets zu kaufen. Häufig entstehen dort Probleme, wenn es um Umbuchungen, Stornierungen oder Rückerstattungen geht. Manche Anbieter verlangen zusätzlich hohe Servicegebühren, die erst nach der Buchung sichtbar werden und sind im Problemfall nur schwer erreichbar.
Achten Sie deshalb immer auf die Gesamtbewertung eines Portals, lesen Sie Erfahrungsberichte anderer Kunden und vergleichen Sie den Endpreis mit dem Angebot direkt bei der Airline. Bekannte Plattformen wie Google Flights, Skyscanner, Momondo oder Kayak und die Airline-Webseiten selbst sind in den meisten Fällen die sicherere Wahl.
Am Ende steht fest, dass es den einen perfekten Zeitpunkt für die Flugbuchung nicht gibt. Preise schwanken ständig und hängen von vielen Faktoren ab. Dazu zählen die Nachfrage, Saison, Abflugtag, Verbindung und Airline. Wer sich jedoch mit den Grundregeln vertraut macht, kann in den meisten Fällen günstiger buchen.
Die wichtigste Strategie ist Flexibilität. Wenn Sie nicht auf ein fixes Datum oder nur einen bestimmten Flughafen festgelegt sind, können Sie deutlich sparen. Hilfreich sind zudem Vergleichsportale, Preisalarme und ein Blick direkt auf die Webseiten der Airlines. Auch kleine Tricks wie rechtzeitiges Gepäckbuchen oder der Online-Check-in helfen, unnötige Kosten zu vermeiden.
Beobachten Sie die Preise, vergleichen Sie mehrere Optionen und schlagen Sie zu, sobald ein gutes Angebot auftaucht.
Mit ihrer Karriere als Spezialistin für Kreditkarten- und Zahlungssysteme hat Lara Schuster ein breites Repertoire an Erfahrung angesammelt, und teilt dies nun mit unseren Lesern auf Kreditkarten360. Schon seit sie Studentin war, hat Lara entdeckt, dass mit dem richtigen Anbieter und dem richtigen Einsatz eine Kreditkarte so genutzt werden kann, dass Punkte- & Meilensysteme einem billiges oder gar kostenloses Reisen ermöglichen. So finanzierte Lara schon einige Urlaube ausschließlich mit alltäglichen Ausgaben.